Laguiole Messer

Wer ein Laguiole Messer in der Tasche hat, hat damit ein französisches Taschenmesser dabei, dessen Tradition bis ins 19.Jahrhundert zurück reicht. Ein Laguiole Messer ist ein Taschenmesser, dessen Klingen nur aus den besten Schmieden aus Zentralfrankreich stammen. Dort gibt es heutzutage noch immer mehr als 130 Schmieden, die Messer nach dieser Tradition herstellen. Leider ist Name Laguiole nicht zu schützen und darum muss man als Käufer darauf achten, das man auch ein Originalstück erhält und kein Nachahmerprodukt aus Ostasien. Das Aussehen der Laguiole Messer entwarf der Franzose Jean-Pierre Calmels und bis heute ist dieses Design maßgebend für Laguiole Messer. Allerdings sind die Ausführungen der Laguiole Messer von Schmiede zu Schmiede ganz verschieden. Die Klingen der meisten Laguiole Messer werden jedoch aus Schwedenstahl geschmiedet. Jedoch nehmen manche Hersteller auch gern Damaststahl oder Kohlenstoffstahl. Das Heft der Laguiole Messer kann aus ganz unterschiedlichen Materialien bestehen. Beliebt ist vor allem Holz, wobei oft auch Edelhölzer oder sogar Elfenbein verwendet werden. Aber auch Hölzer wie Wacholder mit einer schönen Maserung werden gern zu einem Heft verarbeitet. Immerhin soll ein Laguiole Messer nicht nur nützlich, sondern vor allem auch schön anzusehen sein. Die besonders Klingenform ist leicht und sehr elegant gebogen. Das Heft wird ebenso leicht gebogen gearbeitet und ist dadurch besser zu halten. Für gut betuchte Sammler werden auch ganz besondere Materialien als Heft verarbeitet. Hergestellt wird, was der Auftraggeber sich leisten kann.

Eine Besonderheit des Laguiole Messer ist das Ressort. Als Ressort bezeichnet man eine Feder im Messerrücken, die das Aufklappen erleichtern soll. Allerdings darf ein Laguiole Messer nicht mit Schwung zugeklappt werden. Es gibt sogar ein Sprichwort dafür, dass ein leises Zusammenklappen die Lebensdauer der Feder erhöht. Als Markenzeichen für ein echtes Laguiole Messer gilt immer eine Biene auf dem Messerrücken. Dabei ist es gar nicht das eigentliche Symbol für die Laguiole Messer, denn manche Schmieden verwenden auch Jakobsmuscheln oder Stierköpfe als Symbol statt der Biene. Diese Messer sind aber genauso Laguiole Messer wie die mit der Biene als Symbol. Manche glauben, dass diese Symbole, Biene oder Stierkopf, als Verschluss dienen. Das ist allerdings nicht richtig, denn sie dienen in Wahrheit nur als Zierde für die Messer. Unterschiede bei den Laguiole Messern gibt es auch bei den Verzierungen für die Feder im Messerrücken. Weitere Markenzeichen für Laguiole Messer sind Einkerbungen in der Klinge nahe dem Heft. Im Heft wird immer ein Kreuz aus Nägeln eingeschlagen. Die Nägel werden um den mittleren Niet eingeschlagen und gelten als Echtheitsmerkmal. Laut einer Legende haben die französischen Hirten abends ihr Laguiole Messer in die Erde gesteckt, damit sie vor dem Kreuz im Heft beten konnten.

Die Laguiole Messer sind sehr beliebte Sammlerobjekte und sind weltweit begehrt. Es gibt allerdings auch Essbestecke, die Laguiole Stil gearbeitet sind. Natürlich gibt es nicht nur die kleinen Taschenmesser im Laguiole Design, sondern auch eine Vielzahl anderer Messer wie Kellnermesser, Jagdmesser oder Tranchiermesser. Das Bestechende an den Laguiole Messern sind einfach ihre hochwertige Qualität, die daraus entsteht, dass sie nach wie vor von Hand geschmiedet werden. Dementsprechend liegt auch der Preis für diese Handarbeit. Andererseits sind die Laguiole Messer bei ihren Liebhabern so begehrt, dass über ihren Preis eigentlich gar nicht gesprochen wird. Sie sind ein Teil der französischen Tradition und werden in der Regel auch nur einmal im Leben angeschafft und dann darf es doch etwas Anständiges sein.